Wieder zu einem gesunden Schlaf finden

Tag der offenen Tür in der Klinik für Strahlentherapie am 11. März
Die Patientin schläft – die Geräte wachen über ihren Schlaf und zeichnen alle Daten akribisch auf.
Foto: Kliniken Maria Hilf
Wir erholen uns im Schlaf, speichern und verarbeiten aber auch viele Informationen. Es werden Zellen repariert und der Körper erholt sich. Es passiert allerlei Wichtiges.

Daher sollte unbedingt für ausreichenden und störungs­freien Schlaf gesorgt werden. Wiederholten, gar dauerhaften Schlafstörungen sollten Mann und Frau auf den Grund zu gehen, um die körperliche wie auch die geistige Fitness zu erhalten. Ruhe und Erholung können den richtigen Schlaf dabei nicht ersetzen, warnen Schlafexperten. Solche Experten findet man in einem Schlaflabor wie es die Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach den Patienten zur Untersuchung unterschiedlichster Schlafstörungen anbieten.

Rund 7,5 Stunden Schlaf werden gemeinhin als normal betrachtet. Dabei auch mal wach zu liegen, muss nicht unbedingt eine konkrete Störung darstellen. Bis zu 10 Prozent können als noch gesund betrachtet werden. Wichtig ist das Aufwachen mit einem Gefühl von Er­holung und Leistungsfähigkeit.  Aber wann spricht man von einer Insomnie, also einer Schlafstörung? Das ist der Fall, wenn ein Mensch länger als einen Monat in mindestens vier von sieben Nächten während der ­eigentlichen Schlafphase aufwacht und nicht mehr sofort wieder einschlafen kann. Dieses Ereignis führt in der Regel zu einem subjektiv wahrnehmbaren Leistungsverlust.
Fünf Empfehlungen für einen gesunden Schlaf
  • Tablets und Smartphones bleiben vor der Tür. Ihr Blaulichtanteil sowie die bei der Nutzung gesteigerte Hirnaktivität stören beim Einschlafen
  • Einhalten der Zeiten fürs Zubettgehen
  • Einführung ritualisierter Abläufe und letzter Tätigkeiten
  • Probleme gehören nicht ins Bett, diese sollten zuvor angegangen werdenAuf Ruhe und auf das richtige Klima im Schlafzimmer achten
Auf ein ruhiges und angenehmes Ambiente wird im gesamten Schlaflabor-Bereich geachtet, ebenso wie auf helle, freundliche Zimmer.

Die Ursachen für eine Insomnie sind vielfältig. Sie reichen von zu viel und zu spätem Konsum elektronischer Medien bis hin zu spätabendlichem Sport. Einige Ursachen fasst man unter mangelnder Schlafhygiene zusammen.  Unter Schlafhygiene versteht man Verhaltensweisen, die einen gesunden, erholsamen Schlaf fördern. Hierzu gehören grundsätzliche Regeln, welche die Ernährung, Tagesaktivitäten, Schlafgewohnheiten und die persönliche Einstellung zum Schlaf betreffen, wie zum Beispiel die wichtigen regelmäßigen Schlafenszeiten, ein kühles und belüftetes Schlafzimmer, welches zugleich der ruhigste Raum in einer Wohnung oder einem Haus sein sollte sowie der Verzicht auf ­üppige Mahlzeiten direkt vor dem Schlaf. Feste Einschlafrituale, also regelmäßig gleiche Tätigkeiten vor dem Zubettgehen, sowie entspannende, freundliche Lektüre können den gesunden Schlaf fördern.

Haben Insomnien jedoch auch bei Beachtung aller Empfehlungen für eine gute Schlafhygiene weiterhin Bestand, ist eine fundierte Diagnose ratsam, um langfristigem Leistungsverlust und möglichen Folgekrankheiten vorzubeugen.

In einem Schlaflabor können Schlafstörungen untersucht werden. Dazu verbringen Patientinnen und Patienten nach der Überweisung durch ihren Hausarzt hier zwei Nächte.
Die Untersuchung beginnt mit einem ausführlichen ­Gespräch, in welchem die Ärztin oder der Arzt nach den konkreten Schlafproblemen und Erkrankungen, nach körperlicher Aktivität, bestimmten Gewohnheiten sowie dem Kaffee- und Alkoholkonsum fragen. Auch Reaktionstest gehören zum  Untersuchungsprogramm. Um Aussagen über nächt­liche Atemaussetzer und Schnarchen geben zu können, kann es hilfreich sein, die Partnerin oder den Partner zum Gespräch mitzunehmen. Mit einer großen Schlafanalyse, der sogenannten Polysomnografie können im interdisziplinär arbeitenden Schlaf­labor der Kliniken Maria Hilf sowohl pneumologische als auch neurologische Ursachen ermittelt werden. Für die Polysomnografie werden an 12 Körperstellen Elektroden angebracht. Diese messen die Körperfunktionen wie beispielsweise die Hirnströme mit einem Elektroenzephalogramm (EEG), die Augenbewegungen mit dem Elektrookulogramm (EOG), die Herzfrequenz mit dem Elektrokardiogramm (EKG) oder den Sauerstoff­gehalt des Blutes, die sogenannte Pulsoxymetrie. Dafür wird in der Regel ein Sensor auf die Fingerspitze geklebt. Beispielsweise geben die Hirnströme Aufschluss die Schlafphasen (Leichtschlaf, Tiefschlaf, den REM-oder den Traumschlaf). Atempausen registriert der Sensor an der Nase, während der Sensor am Hals die Schnarchgeräusche registriert.

Auf Basis der bei der Aufzeichnung  anfallenden großen Datenmenge entwickeln die Mediziner des interdisziplinären Schlaflabors dann die individuelle therapeutische Maßnahme für die einzelnen Patientinnen und Patienten.
Beim Auswerten der Daten wird jede Unregelmäßigkeit ­unter die Lupe genommen und analysiert Fotos: Detlef Ilgner