Rückenschmerzen – kein Schicksal für immer

Neurochirurg Kasim N. Fischer ist Experte für die Diagnose und Behandlung aller Arten von Rückenbeschwerden

Nicht mehr am Herd stehen können, ohne dass der Rücken streikt. Nicht mehr Fahrrad fahren können, ohne dabei zum Tablettenröhrchen zu greifen. Nicht mehr im Garten arbeiten, ohne alle fünf Minuten Pause zu machen… Rückenbeschwerden hat laut einer Umfrage jeder zehnte Deutsche täglich, jeder zweite mindestens einmal monatlich oder sogar öfter. Auch Jugendliche sind schon betroffen. Nicht selten werden die Beschwerden ausgelöst oder verstärkt durch Dauersitzen am Schreibtisch, im Auto, vor dem Fernseher. Besonders oft treten Beschwerden im unteren Rückenbereich auf. Sie können einen Bandscheibenvorfall als Ursache haben oder eine Blockade des Iliosakralgelenks (ISG).  Die Symptome sind sehr ähnlich und für eine zuverlässige Diagnose muss der Arzt viel Erfahrung haben. Kasim N. Fischer ist Facharzt für Neurochirurgie und spezialisiert unter anderem auf genau solche Beschwerden und die Bestimmung ihrer Ursachen. Für die Erkennung des ISG--Syndroms stehen ihm und seinem internationalen mehrsprachigen Team verschiedene Diagnosemethoden zur Verfügung. Der Neurochirurg bestimmt mithilfe von Provokationstests, diagnostischen Injektionen, MRT und CT die genaue Lage des Schmerzes. Liegt eine Schädigung am ISG vor, helfen in der Regel Wärme und Bewegung in Form von speziellen Physiotherapien. Weitere Maßnahmen zur Schmerzlinderung stellen Hüftbandagen, sogenannte Orthesen, zur Entlastung des Gelenks und Injektionen unter Röntgen zur genauen punktuellen medikamentösen Behandlung dar. Wenn diese konservativen Methoden nicht funktionieren, behandelt Facharzt Fischer auch mit dem hochmodernen iFuse Implant System von SI-Bone. Mit einem kleinen Schnitt werden zur Stabilisierung des ISG drei kleine dreieckige Titanimplantate eingesetzt (siehe nachfolgende Seiten X und Y). Die Operation dauert nur eine Stunde, das Gelenk wird dauerhaft stabilisiert.

Der Facharzt behandelt aber nicht nur Erkrankungen der Bandscheiben und des ISG, er ist Experte für alle Spektren der Wirbelsäulenerkrankungen und ist auf die Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems spezialisiert. Dazu gehören auch die Spinalkanalstenose, das Sulcus-Ulnaris-Syndrom, das Karpal- und das Tarsaltunnelsyndrom, degenerative Veränderungen der Wirbelsäule und Rückenschmerzen durch Tumormetas-tasen. Eine Operation ist für ihn dann notwendig, wenn die konservative Schmerzbehandlung, etwa durch Spritze oder Verödung, die alternative multimodale Schmerztherapie oder Behandlung durch Physiotherapie erfolglos geblieben ist.

Die Symptomatik und der klinische Befund müssten betrachtet werden, so Fischer. Oft seien Röntgenbilder und Symptome nicht eindeutig. „Ich operiere keine Bilder, sondern Patienten“. Auch müsse nicht jede Lähmung mit der Bandscheibe zu tun haben. Manchmal sei auch zum Beispiel Borreliose die Ursache für Rückenschmerzen. Auch da zähle wieder die Erfahrung des Arztes.

Der Neurochirurg legt bei seinen Behandlungs-methoden besonderen Wert auf kleine Eingriffe mit minimalsten Verletzungen von Haut und Weichteilen und raffinierte Lösungen mit großer Wirkung. Kasim Fischer arbeitet seit 2006 als Facharzt für Neurochirurgie. Er war drei Jahre lang Oberarzt am Marienhospital Osnabrück und anschließend Chefarzt in der Gesellschaft für Mikro-Neurochirurgie in Gensingen.

Fischer ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie und der Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung. Ihm ist es besonders wichtig, immer nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diagnostizieren und zu behandeln. Zu den jüngsten Behandlungsmethoden, die er anbietet, gehört der Einsatz des so genannten Freedom System Wireless Pain Relief. Durch die Stimulation mit elektrischen Impulsen werden dabei die Schmerzsignale an das Gehirn unterbrochen. Die Patienten haben so weniger Schmerzen und mehr Lebens-qualität.

Ob an Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule: Rückenbeschwerden gelten heutzutage als Volkskrankheit Nummer eins. Vor allem der untere Rücken gilt als Schwachstelle der Wirbelsäule. Hier sorgt das sogenannte Iliosakralgelenk oftmals für Beschwerden. Viele Menschen kennen diese unscheinbare, aber wichtige Schnittstelle im unteren Rücken nicht. Meist ist das ISG, wie es auch genannt wird, eher unauf-fällig. Erst durch Instabilität, Entzündungen oder -Verschleißerscheinungen tritt das kleine Gelenk schmerzhaft in Erscheinung. Hinter dem Beschwerdebild vermuten sowohl Betroffene als auch Ärzte oftmals eine facetten- oder bandscheibenbedingte Ursache. Es muss aber nicht immer die Bandscheibe sein. So weisen Beschwerden im unteren Rücken in jedem fünften Fall auf Veränderungen am Iliosakralgelenk hin.
Diagnose ISG
Patienten, die unter dem sogenannten ISG-Syndrom leiden, lassen sich meist bereits an der Krankengeschichte und der Schmerzlokalisation erkennen. Häufig beschreiben Betroffene die Schmerzen in den Morgenstunden als besonders intensiv, während sie im Laufe des Tages eher abnehmen. Ein weiteres typisches Anzeichen der Erkrankung ist, dass viele Betroffene eine Schonhaltung einnehmen, um die Last auf das Gelenk zu reduzieren, wodurch es allerdings zu weiteren Einschränkungen in der Bewegung und im Alltag kommen kann. Um ein ISG-Problem zu enttarnen, greifen Ärzte zu den sogenannten Provokationstests, die fünf einfache Untersuchungstechniken beinhalten. Dabei übt der behandelnde Arzt mit seinen Händen aus unterschiedlichen Positionen Druck auf das Becken aus. Provozieren mindestens drei der fünf Varianten Schmerzen im Beckenbereich, gilt dies als Hinweis dafür, dass die Ursache im ISG liegt. Um die Diagnose zu sichern, injizieren Mediziner anschließend Schmerzmittel direkt in das betroffene Gelenk. Stellt sich eine sofortige Linderung ein, ist das ISG als Auslöser bestätigt.
Konservative Maßnahmen
Um Beschwerden im Iliosakralgelenk zu lindern, empfehlen sich physiotherapeutische Maßnahmen wie Deblockierungen und die Anwendung feuchter Wärme, um die muskulären Verkrampfungen zu lösen. Zusätzlich verschaffen Schmerzmittel, sei es in Tablettenform oder als Pflaster, Linderung. Behandlungen durch Akupunktur verfolgen wie die medikamentöse Therapie das Ziel, den Schmerz durch Stimulierung des vegetativen Nervensystems zu reduzieren. Über eine Therapie der Triggerpunkte lässt sich somit eine Entspannung der entsprechenden Muskeln erreichen. Ähnlich verhält es sich mit Kinesio-Tapes, die ebenfalls den Stoffwechsel anregen und muskuläre Dys-balancen harmonisieren. Auch spezielle Maßnahmen wie Elektrophysiologie oder Fangopackungen lindern erste ISG-Beschwerden.
Minimalinvasiver Eingriff
Erst wenn alle konservativen Möglichkeiten keine Wirkung mehr erzielen, kommen operative Eingriffe zum Einsatz. Doch auch hier gibt es Unterschiede: Während Experten früher zur Stabilisierung des ISG auf spezielle Schraubsysteme zurückgriffen, die sich in der Praxis jedoch nicht wie erhofft bewährten, arbeiten Ärzte heutzutage mit sogenannten iFuse-Implantaten. Mithilfe dieser speziell für die besondere Anatomie des ISG entwickelten 3D-fenestrierten Titanimplantaten erzielen Ärzte eine Stabilisierung im Gelenk. Die poröse Oberflächenbeschaffenheit und die Gitterstruktur der Implantate ermöglichen das optimale Anwachsen der umliegenden Knochenstrukturen. Durch die besondere, dreieckige Form der Implantate ist zudem eine Rotationsstabilität gewährleistet. Dieses Verfahren führt zu einer Ruhigstellung des Gelenkes und somit zu einer raschen Schmerzlinderung. In einem etwa 30 bis 60-minütigen minimalinvasiven Eingriff setzen Fachärzte die Dreiecksimplantate durch die Verbindungsstelle zwischen Kreuz- und Darmbein ein. Die Kosten für die Behandlung mit dem iFuse-System übernehmen die Krankenkassen. Durch die ISG-Fusion reduzieren sich chronische Schmerzen und Patienten können die Einnahme von Medikamenten wie Morphium schrittweise herunterdosieren. Zu diesen Ergebnissen kommt auch eine 2017 erschienene unabhängige 6-Jahresstudie von Vanaclocha et. al.. Aus ihr geht hervor, dass bei iFuse-Patienten zum Zeitpunkt der letzten Nachsorgeuntersuchung deutlich weniger Opioide zur Schmerzlinderung zum Einsatz kamen (7,4 Prozent), als bei Betroffenen, die mit konservativen Therapien oder Wärmeanwendungen behandelt wurden (84,1 Prozent und 85,1 Prozent). 1)
Nachsorge nach OP
Generell sollten Patienten in den ersten zehn Tagen die Wunde vor Wasser bewahren. Beim Duschen schützen spezielle Pflaster die betroffene Hautstelle vor Bakterien, die beim Eindringen in die Wunde möglicherweise Infektionen hervorrufen. Zudem sollten Patienten auf den Konsum von Nikotin sowie Alkohol verzichten, da diese sowohl die Wundheilung als auch die Blutgerinnung stören und Komplikationen begünstigen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Operationen an der Wirbelsäule sind bei minimalinvasiven Eingriffen am Iliosakralgelenk normale Tätigkeiten wie Sitzen, Bücken oder Gehen direkt nach der Operation unproblematisch. In der Regel empfiehlt sich ein Nachsorgetermin innerhalb von acht bis zwölf Wochen, bei dem ein Facharzt unter Röntgenkontrolle das reibungslose Einwachsen der Implantate kontrolliert. Kleine Nachbehandlungen wie den Fadenzug und Wundkontrollen können hingegen auch Hausärzte vornehmen. Innerhalb der Einheilungsphase von 3 bis 4 Wochen dürfen Patienten das Gelenk nur teilweise belasten. Nach etwa drei Monaten kehren die meisten davon schmerzfrei in ihren gewohnten Alltag zurück.
1) Quelle: Vanaclocha V, Herrera JM, Sáiz-Sapena N, Rivera-Paz M, Verdú-López F. Minimally Invasive Sacroiliac Joint Fusion, Radiofrequency Denervation, and Conservative Management for Sacroiliac Joint Pain: 6-Year Comparative Case Series. Neurosurgery. 2018 Jan 1;82(1):48-55. doi: 10.1093/neuros/nyx185. PMID: 28431026.
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Neurochirurgische Praxis Kasim N.Fischer
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