Jünter und die Linearbeschleuniger

Tag der offenen Tür in der Klinik für Strahlentherapie am 11. März
Die Klinik für Strahlentherapie im neuen Design. Portraits von berühmten Wissenschaftlern wie Leonardo da Vinci schmücken die Wände. Foto: Kliniken Maria Hilf
Mönchengladbach Es ist nicht einfach ein Umbau, es ist ein Quantensprung: Nach drei Jahren Planung und Bauzeit geht die Klinik für Strahlentherapie der Kliniken Maria Hilf erweitert und wie verwandelt neu an den Start – mit jetzt vier modernen Linearbeschleunigern, hochpräzisen Behandlungstechniken und wissenschaftsgeschichtlicher Begleitung.
Tag der offenen Tür in der Klinik für Strahlentherapie am 11. März

Wenn die Strahlentherapie am Samstag, 11. März, ab 11 Uhr die Türen öffnet, gibt es viel zu sehen, zu erfahren, zu bestaunen – und für alle Fans von Borussenmaskottchen Jünter auch zu gewinnen. In der eigens für den Tag eingerichteten „Kickerecke“ wird ab 11 Uhr um kleine Fohlengewinne gespielt. Jünter selbst tummelt sich von 12 bis 14 Uhr in den Abteilungen und sorgt für jede Menge Unterhaltung! Das stille Highlight des Tages sind aber die Linearbeschleuniger. „Der Tag der offenen Tür bietet die besondere Gelegenheit, die abstrakte, aber heilvolle Welt der Strahlentherapie zu erleben“, erklärt Chefärztin Prof. Dr. med. Ursula Nestle. Wer sich zum Beispiel fragt: Wen oder was beschleunigt ein Linearbeschleuniger – und wofür ist das gut?, bekommt hier Antwort. „Im Prinzip wird in dem Gerät, ähnlich wie in einer Glühbirne oder Röntgen-Röhre, durch die Beschleunigung von Elektronen im Vakuum eine Strahlung in Form von Photonen erzeugt“, erklärt sie sehr anschaulich. „Diese Strahlung ist durch ihre – im Vergleich mit Licht oder Röntgen – hohe Energie in der Lage, in den Körper einzudringen und dort Gewebe-Veränderungen zu bewirken. Verändert wird dabei die Erbsubstanz der Zellen, die DNA. Solche Veränderungen können von vielen normalen Zellen weitgehend repariert werden, während Tumorzellen diese Reparaturfähigkeit oft verlieren. Das ist das Besondere an der Strahlentherapie: Es kann gezielt Tumorgewebe zerstört und gesundes Gewebe trotzdem geschont werden.“
INFO
Der Tag der Offenen Tür in der Klinik für Strahlentherapie der Kliniken Maria Hilf, Viersener Straße 450, findet am Samstag, 11. März, von 11 bis 15 Uhr statt.

Für Fachpublikum findet am Mittwoch, 8. März, 16 bis 20 Uhr, im Forum der Kliniken ein Symposium zur Einweihung mit Vorträgen über die Perspektiven in der Radioonkologie statt. Anmeldung unter:
mariahilf-anmeldung
Freut sich über das gelungene Design, die vier modernen Linearbeschleuniger und Behandlungspläne, die nicht bis in die Nacht gehen: Prof. Dr. med. Ursula Nestle, Chefärztin der Klinik für Strahlentherapie. Foto: Kliniken Maria Hilf/JAN TEPASS

Auch Antworten auf weitere Fragen gibt es am Tag der Offenen Tür. Ärzte, Physiker, Medizinisch-technische Radiologieassistenten und Medizinische Fachangestellte führen durch die Klinik und freuen sich über große und kleine wissbegierige Besucher. „Sie können an verschiedenen Stationen die ganze Bandbreite der Klinik kennen lernen“, so die Chefärztin. „Vom Berufsbild der medizinisch-technischen Radiologieassistenz im Raum „Curie“ bis hin zum Einblick in die Technik im Behandlungsraum „Einstein“.„Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr“, zitiert sie die berühmte Physikerin und Chemikerin Marie Curie, die neben Einstein & Co. die neu gestalteten Klinikwände ziert. „Wer also sehen und verstehen möchte, was die Strahlentherapie therapeutisch so bedeutsam macht, ist herzlich eingeladen in eine der größten Kliniken für Strahlentherapie in Nordrhein-Westfalen.“

Wissenschaft trifft Phantasie
„Hier sieht es ja gar nicht nach Krankenhaus aus!“ – ein schöneres Kompliment zur Eröffnung der erweiterten und neu gestalteten Klinik für Strahlentherapie im Maria Hilf konnte sich Chefärztin Prof. Dr. med. Ursula Nestle kaum vorstellen. Der ursprüngliche Anlass für den Ausbau waren Kapazitätsgründe – immer öfter mussten Bestrahlungstermine bis in die Nacht gemacht werden. Quasi nebenbei hat die Erneuerung der Ausstattung zu einer innovativen Gestaltung der Räumlichkeiten geführt.

„Und sie bewegt sich doch!“
Galileo Galilei (1564-1642)


„Wir finden, dadurch ist es in unserer Strahlentherapie insgesamt freundlicher und angenehmer geworden, und hoffen, dass auch unsere Patienten sich wohlfühlen“, so Nestle.

„Die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten ist eine gerade Linie“
Archimedes (285-212 v. Chr.)

Neben der hellen, modernen Gestaltung prägen vor allem die Wand-Tattoos mit bedeutenden Wissenschaftlern das neue Bild der Klinik. „In unseren Räumen begegnen uns die Ahnen und Urahnen der heutigen Technik“, verrät Nestle. „Menschen, deren Traum es war, dass ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse einmal dazu führen, die Natur zu erklären, Techniken daraus abzuleiten und z. B. Krankheiten besser zu erkennen und zu behandeln.“Die Aufgabe, die Räume zu gestalten, ein Farbkonzept zu entwickeln, die Wissenschaftler zu illustrieren, die Zeitleiste mit Zitaten und Symbolen zu erstellen, haben Studierende des Fachbereichs Design der Hochschule Niederrhein mit viel Phantasie und Kreativität umgesetzt.

„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“
Albert Einstein (1879-1955)

Übrigens: Bereits im Jahr 1924 – also noch zu Lebzeiten von Albert Einstein – wurde bereits die erste Strahlentherapie an den Kliniken Maria Hilf eingerichtet.