Lungenkrebstherapie:
mehr Fälle – bessere Ergebnisse
Wenn man Lungenkrebs hat und eine OP ansteht, ist es wichtig,sich in erfahrene Hände zu begeben. Foto: pixabay
Wenn ein Krankenhaus bei Operationen von Brust- und Lungenkrebs über Routine und Erfahrung verfügt, sind die Behandlungsergebnisse nachweislich besser. Damit diese besonders schwierigen und planbaren Eingriffe nur an entsprechenden Standorten vorgenommen werden, legte der GemeinsameBundesausschuss (G-BA) in seiner Sitzung vom 16. Dezember 2021 Fallzahlen als „Mindestmengen“ fest: für Brustkrebs-Operationen liegt diese bei 100, für Lungenkrebs-Operationen bei 75 pro Jahr und Krankenhausstandort. Außerdem hat der G-BA die Mindestmenge für komplexe Operationen an der Bauchspeicheldrüse von 10 auf 20 heraufgesetzt und die Liste der Operationen, die unter die Mindestmenge fallen, aktualisiert.
Basis der Beschlüsse sind Auswertungen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) und modellhafte Datenanalysen des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). „Mindestmengen haben eine wichtige Aufgabe“, erklärt Karin Maag, Mitglied des G-BA und Vorsitzende des Unterausschusses Qualitätssicherung. „Sie sollen sicherstellen, dass ein Krankenhaus aufwendige, technisch höchst anspruchsvolle und komplikationsträchtige Operationen nicht nur gelegentlich durchführt. Denn fehlende Routine kann dazu führen, dass schwerwiegende Komplikationen auftreten oder Folgeeingriffe notwendig werden.“
Für die chirurgische Behandlung von Brust- und Lungenkrebs gibt es einen wissenschaftlich belegten Zusammenhang zwischen Routine und Behandlungsergebnis. Krankenhäuser müssen spätestens ab dem Jahr 2025 die Mindestmengen erreichen, um die Operationen mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu können.