Moderne Konzepte gegen Schmerzen

Auf einen Krankenhausaufenthalt freut sich wohl niemand. Wenn einem die Angst vor Schmerzen genommen wird, ist schon viel gewonnen. Über die Möglichkeiten, Schmerzen bei Eingriffen, nach Operationen und bei Tumoren zu reduzieren, geht es in der Live-Veranstaltung „Schmerzfreies Krankenhaus – Wunsch und Wirklichkeit“ mit Privatdozent Dr. med. Andreas Hohn,Chefarzt, und Dr. med. Sabine Asdonk, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin der Kliniken Maria Hilf am 17. August. Der Extra-Tipp hat mit dem Chefarzt gesprochen.
Privatdozent Dr. med. Andreas Hohn und Dr. med. Sabine Asdonk von der Klinik für Anästhesiologie und OperativeIntensivmedizin. Fotos: Maria Hilf
Herr Dr.Hohn, wie nimmt man Patienten die Angst vor Schmerzen?
Hohn: Ich glaube, es ist vermessen, Patienten völlige Schmerzfreiheit zu versprechen. Doch es gelingt eigentlich immer, den Schmerz, zum Beispiel nach einer OP, auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dabei ist wichtig, dass unsere Patienten von Anfang an spüren, dass wir ihre Sorgen ernst nehmen und uns auch nach der Operation zuverlässig kümmern.

Welche Weiterentwicklung hat es bei der Schmerzbehandlung in den letzten Jahren gegeben?
Die vielleicht größte Weiterentwicklung ist die Entwicklung eines besseren Bewusstseins für das Thema Schmerz. Wir wissen heute, dass Schmerzen subjektiv sehr unterschiedlich wahrgenommen werden und dass uns die Patienten selbst am besten den Erfolg unserer Schmerztherapie zurückmelden können.

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz“, hieß es früher. Schmerzen galt es auszuhalten. Aber was machen Schmerzen noch mit uns?  
Eine unzureichende Schmerztherapie kann viele negative Konsequenzen haben. Schmerzen begünstigen Schlafstörungen und können ein Delir auslösen. Die Wundheilung verläuft schlechter, und dadurch, dass schmerzbedingt eine Mobilisation nichtmöglich ist, können Komplikationen wie Lungenentzündungen und Thrombosen auftreten. Unzureichend behandelte Schmerzen erhöhen außerdem das Risiko, an einem chronischen Schmerzsyndrom zu erkranken..

Was ist mit so genannten Schmerzpatienten?
Als Schmerzpatienten bezeichnet man Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden, die ein eigenes Krankheitsbild darstellen. Wenn sie sich im Krankenhaus einer Operation unterziehen, reicht die Standardbehandlung oft nicht aus, man benötigt ein individualisiertes Vorgehen.

Was macht der  Akutschmerzdienst der Kliniken Maria Hilf?
Er begleitet Schmerzpatienten und Patienten nach schweren Eingriffen sehr eng während des weiteren stationären Aufenthaltes.

Was erfahren die Besucher Ihrer Veranstaltung noch?
Zunächst gebe ich einen Überblick darüber, wie die Akut-Schmerzmedizinische Versorgung in Deutschland organisiert ist und vor welchen Herausforderungen wir stehen. Unsere Oberärztin Dr. Asdonk wird dann den Akut-Schmerzdienst an den Kliniken Maria Hilf vorstellen. Im Anschluss stehen wir für Fragen zur Verfügung.
INFO
Die vom Förderverein der Kliniken Maria Hilf präsentierteLive-Veranstaltung „Schmerzfreies Krankenhaus – Wunsch und Wirklichkeit“ findet am Mittwoch, 17. August, 19 Uhr im Konferenzraum K 12, im Gebäude C der Kliniken Maria Hilf, Viersener Str. 450 statt. Bitte einen tagesaktuellen negativen Testnachweis mitbringen oder bis 19 Uhr im Testzentrum vor Ort testen lassen! Hierzu bitte Nachweis zum kostenlosen Bürgertest möglichst vorab von der Klinikhomepage laden und ausgefüllt mitbringen. Es gelten die auf www.mariahilf.de nachzulesenden Hygiene-Regelungen. Fragen zum Thema an med.extra@mariahilf.de. Die Veranstaltung wird später in den Youtube-Kanal der Kliniken Maria Hilf hochgeladen.
Blut spenden ist sicher, auch in Zeiten der Corona-Pandemie. Dafür stehen die umfangreichen Hygiene- und Sicherheitsbestimmungen des DRK. Foto: DRK-Blutspendedienst West